Luftgewehr BSA Scorpion TS 5,5mm

BSA ging in diesem Fall den Weg des geringsten Widerstandes und nutzte seine vorhandene Technologie, um ein einfaches und funktionelles PCP-Luftgewehr zu bauen. Wenn Sie genauer hinsehen, werden Sie sehen, dass es Elemente und Teile verwendet, die mit dem BSA Buccaneer SE (Gamo Coyote, Phox, GX 40, 250, Chacal…) kompatibel sind, insbesondere der Block, der Lauf, das Überlaufventil, der Perkussionsmecha­nismus, die Magazinaufbewahrung und das Verriegelungssys­tem, aber auch Teile von BSA Scorpion SE, Ultra SE, Tactical, R10 SE, TEN… Abzugsmechanismus, taktischer Schaft, 10-Schuss-Magazin. Ja, es ist auf den ersten Blick eine Art „was das Lager hergab“, aber auf der anderen Seite muss man zugeben, dass es funktioniert, warum also etwas Neues erfinden, noch dazu, wenn man ein Lager voller Teile hat, die nicht in der neuen BSA CLX Produktlinie verwendet werden können. Die Verarbeitung ist hier vorbildlich und man findet nirgends Grate, ungereinigte Oberflächen oder Unvollkommenheiten. Alles funktioniert wie es soll. Der Spannhebel des geraden Zugbolzens ruckelt nirgends und hat einen klar definierten Bewegungs- und Verriegelungsweg. Die Magazine sind die altbekannten, die nach dem Prinzip des Spannens beim Einschieben der Diabolos funktionieren, man muss also nichts drehen und den Mechanismus vorspannen, wie es bei türkischen und chinesischen PCPs üblich ist. Ich persönlich finde das viel benutzerfreun­dlicher. Außerdem hat das Magazin einen Stahlboden, so dass es in Bezug auf die Haltbarkeit keine Probleme gibt. Die Kapazität beträgt 10 Schuss für die 4,5 und 5,5 mm, und die 6,35 mm hat 8 Schuss mit einer Anzeige der verbleibenden Schüsse und einer Warnung vor dem letzten Schuss. Die Treffsicherheit ist kein Problem. Dazu trägt auch der kaltgeschmiedete Lauf von BSA bei, der zudem als schwimmender Lauf montiert ist, so dass vorne keine Hülse zur Verbindung mit der Patrone vorhanden ist. Der große Vorteil dieser Waffe ist der zweistufige, voll einstellbare Abzug. Die Länge der ersten und zweiten Phase und der Abzugswiderstand können eingestellt werden. Der Abzug ist leichtgängig und hat eine schöne Aktion mit einer klaren Reaktion. Es handelt sich nicht um einen Sportabzug, aber er gehört eindeutig zu den besten, die man in dieser Klasse von Waffen bekommen kann.
Der Schaft sieht auf den ersten Blick billig aus, aber er ist aus hochwertigem Material gefertigt und seine Ergonomie ist gut. Er ist sowohl für Links- als auch für Rechtshänder geeignet. Die einzige Beschwerde über den Schaft ist die niedrige Backe. Da die Waffe kein Visier hat, ist man gezwungen, ein optisches Visier mit einer 11-mm-Schienenmontage zu verwenden. Die Achse des Zielfernrohrs steht dann sehr hoch, und ohne die zusätzliche Backe hat man keinen sicheren und festen Halt für sein Gesicht. Das ist etwas schade, zumal das Design der Waffe eine niedrige Montage ermöglicht, wenn die Schiene durchgängig über den ganzen Block verläuft und das Magazin hier nicht herausragt wie bei anderen Waffen. Die Waffe wird in der FP-Version verkauft, d.h. maximale, unbegrenzte Leistung, die im Kaliber 5,5 mm fast 40 J beträgt. Der Nachteil für viele mag die Unmöglichkeit der einfachen Leistungseinste­llung sein, denn z.B. in der Garage mit voller Leistung zu schießen ist ein Massaker, außerdem beträgt die Anzahl der Vollschüsse in dieser Version maximal 30 und die Waffe hat keinen Regler, so dass man mit größeren Schwankungen in der Konsistenz rechnen muss. Wenn Sie die Leistung reduzieren möchten, bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als die Vorspannung der Schlagfeder zu verringern und, wenn Sie die Möglichkeit und das Geschick haben, den Transferport zu ändern (die FP hat einen Bohrungsdurchmesser von 4 mm, für 20 J Leistung reichen 2,4 mm). Die 16 J-Version ist in der Lage, bis zu 120 volle Schüsse pro Ladung im Kaliber 5,5 abzugeben, mit einer Konsistenz innerhalb von 15 m/s. Das ist schon sehr beachtlich.
Ich halte es auch für wichtig, die Parameter der Waffe anzugeben, die selbst der Verlag anders angibt als die Realität! Die Gesamtlänge beträgt etwa 940 mm, die Lauflänge 470 mm, die Schiene für die Montage der Optik ist nicht 13, sondern 11 mm und die Leistung ist höher als 16J. Die Wahrheit ist, dass ich eine solche Unprofessionalität von den Engländern nicht erwarten würde, vor allem, wenn dieses Modell die bestehende Scorpion-Serie ersetzen und die Grundlage der von BSA produzierten PCP werden soll. Nun, uns BSA-Fans stört das nicht so sehr und wir verzeihen eine solche Übertretung gerne, aber neue Kunden könnten enttäuscht sein. Dennoch ist die BSA Scorpion TS eine schöne und witzige PCP-Waffe, die für den Preis von rund 12k viel mehr bietet als andere Hersteller. Was mir an ihr gefällt, ist vor allem die Verwendung traditioneller Materialien – Metall, wobei man außer dem Schaft und den Dichtungsringen keinen Kunststoff an den wichtigsten Teilen der Waffe findet. Außerdem gefällt mir die Verwendung von bewährten Konstruktionse­lementen. So kann man eine lange Lebensdauer und Zuverlässigkeit erwarten. Zum Schluss noch eine kleine Beschwerde über den Verkäufer. Schade, dass die TSka nicht in den anderen hergestellten Kalibern 4,5 und 6,35 mm angeboten werden, ich glaube, sie würden sicher ihre Abnehmer finden :-).

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